ZahnKultur Logo

Zahnschmwerzen durch Fehlstellungen des Kiefers

Warum denn so Verbissen?

Zahnschmerzen durch Fehlstellungen des Kiefers? So wichtig ist der richtige Biss.

Ein Schmerz muss seine Ursache nicht immer dort haben, wo es weh tut. Der Mensch ist eine komplexe Einheit. So passiert es oft, dass der Ursprung des Schmerzes ganz woanders zu finden ist als der Ort des Schmerzes. Die als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bekannte "Funktionsstörung der Kiefergelenke" bereitet nicht nur Kopfschmerzen, sondern ist eine häufig auftretende Erscheinung unserer stressgeplagten Gesellschaft. Durch Zug oder Druck entstehende Spannungen im Oberkiefer sind alle Personengruppen und Altersklassen betroffen. Die Kaumuskulatur ist eine Funktionseinheit, die mit der Halswirbelsäule und den kurzen Nackenmuskeln verbunden ist. Durch die Fehlfunktion im Kiefergelenk, dem Gelenk zwischen Kopf (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula) treten Beschwerden ganz unterschiedlicher Art auf - wie zum Beispiel einem knackenden Kiefergelenk, Verspannungen im Nacken sowie Kopfschmerzen.

Typische Beschwerdebilder können aber auch Migräne, Ohrenschmerzen, Tinnitus oder Schwindelgefühle sein!

Der "falsche Biss" steht also im Zusammenhang mit Symptomen, die über den Bereich des Kopfes hinausgehen. Massagen, Spritzen und Schmerzmittel bringen eine gewisse Erleichterung. Die eigentliche Ursache wird dadurch aber nicht geheilt. Muskuläre Beschwerden und Schmerzen im Nacken- sowie Schulterbereich sind also Ausdruck einer Myoarthropathie des Kausystems.

 

Übersicht typischer Symptome:

  • Kopfschmerzen
  • Verspannungen im Kopf-, Hals-, Schulter-, Rücken- oder Nackenbereich
  • Schmerzen oder Störungen im Bereich des Kiefergelenkes sowie der Ohren
  • Geräusche (Reiben bzw. Knacken) im Kiefergelenk
  • Funktioneller Beckenschiefstand
  • Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken
  • Passungenauigkeit der oberen und unteren Zahnreihen

 

Kopf- bzw. Kiefergelenkschmerzen, Verspannungszustände werden nur selten mit den Zähnen in Verbindung gebracht. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Kopf- und Körperhaltung durch eine Veränderung der Stellung der Kiefer zueinander beeinflusst werden kann. Durch starke Beanspruchung und Aktivität der Kaumuskeln hervorgerufene nervliche und körperliche Anspannungen verstärken sich die oben genannten Symptome. Hieraus entstehende Langzeitschäden lassen sich durch gezieltes Eingreifen bekämpfen.

 

Behandung von Fehlstellungen des Kiefers

Früherkennung durch zahnärztliche Funktionsdiagnostik und Funktionstherapie

1. Klinische Funktionsanalyse

Eine exakte Analyse unter Berücksichtigung der Koordination von Kaumuskulatur und Zahnkauflächen wird vorgenommen. Die detaillierte Untersuchung von Zähnen und Kiefer (Ursachen für Fehlfunktionen, Umfang von Funktionsstörungen) bringt Aufschluss über den Zustand vor der Behandlung. Auch die Bänder, Muskeln und Gelenke werden durch Abtasten (Palpation) untersucht.

2. Instrumentelle Funktionsanalyse

Zu Beginn der Behandlung steht die Aufzeichnung des gemessenen Kaudrucks durch spezielle Messsysteme. Der definierte Kaudruck wird nicht nur gemessen, sondern auch fixiert. So lassen sich Rückschlüsse auf die neuromuskuläre Leistungsbereitschaft ziehen. Danach wird ein exaktes Gipsmodell der oberen und unteren Zahnreihe angefertigt. Durch Übertragung des Schädel- und kiefergelenkbezogenen Modells auf einen Kausimulator (= Artikulator) werden vorhandene Kontaktbeziehungen zwischen Ober-, Unterkieferzähnen dargestellt. Der als Okklusionsanalyse bekannte Prozess bringt Aufschluss über die weiteren Behandlungsschritte.

Die Diagnoseuntersuchung mit dem DIR System (Dynamics and Intraoral Registration) ist von kurzer Dauer. Eine kleine Schablone mit einem Messsensor wird auf die Zähne gelegt. Der Patient schließt den Mund und führt definierte Kieferbewegungen aus. Das Ergebnis wird anschließend am Monitor angezeigt. Der Behandler wertet nun die Bild aus und mit Hilfe des DIR Systems kann der optimierte Biss eingestellt werden. Die neu festgelegte Bissposition dient als Grundlage für die Anfertigung einer Bissschiene.

3. Therapiemöglichkeiten

Nach erfolgter Diagnose kommen folgende Behandlungsmöglichkeiten in Betracht:

  • Erstellen einer für den Patienten individuell angepassten Aufbiss-Schiene
  • Einschleifen der Zähne bzw. des Zahnersatzes, um die Kontaktflächen zu vergrößern
  • Kieferorthopädische Korrekturen
  • Rekonstruktion von Zähnen, Zahngruppen, Wiederherstellung geschlossener Zahnreihen
  • Bissgabe zur Langzeitversorgung (ohne Aufbiss-Schiene) in Form einer prothetischen Maßnahme, wie zum Beispiel die Herstellung von neuem Zahnersatz

Sobald eine dauerhafte Beschwerdefreiheit erreicht ist, können zur Langzeitversorgung (ohne Aufbiss-Schiene) weitere Maßnahmen notwendig werden. Alle Behandlungsschritte werden individuell auf die persönlichen Anforderungen abgestimmt. Gerne stehen wir Ihnen mit kompetenter Beratung zur Verfügung. Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie im Internet unter: www.dir-system.de